Hund & Mensch

Woran erkennt man einen guten Hundefriseur?

Hundefriseur

Egal, ob man sich für einen Pudel, einen Labrador, einen Mops oder eine andere Hunderasse entschieden hat: Irgendwann ist es immer an der Zeit, einen Termin beim Hundefriseur zu vereinbaren. Hier geht es bei Weitem nicht nur darum, bei seinem Liebling das Fell stutzen zu lassen. Vielmehr kann die Arbeit eines Hundefriseurs auch das Wohlbefinden der Tiere (und ihrer Besitzer) unterstützen.

Wer kennt nicht Sätze wie „Jetzt kann er/ sie endlich wieder richtig gucken!“ oder „Seit die Haare zwischen den Ballen geschnitten wurden, läuft er/ sie wieder viel besser!“?

Kurz: Bei der Arbeit eines Hundefriseurs geht es bei Weitem nicht nur um die Optik. Darüber, wie oft ein Hund beim Hundefriseur vorbeischauen sollte, gibt es keine feste Regel.

Das Fell mancher Rassen wächst schneller als das Fell anderer Rassen. Daher ist es immer wichtig, die jeweils individuelle Situation zu beurteilen. Im Zweifel und bei Fragen rund um die richtigen Intervalle hilft selbstverständlich auch der Tierarzt weiter. Fest steht, dass es definitiv falsch wäre, hier am falschen Ende zu sparen. Denn: Beim Hundefriseur geht es nicht nur um das „perfekte Äußere“, sondern vielmehr darum, dass sich der beste Freund des Menschen wohlfühlt – selbstverständlich nicht nur nach, sondern auch während der jeweiligen Behandlung. Und genau darum geht es glücklicherweise den meisten Frauchen und Herrchen.

Die folgenden Abschnitte zeigen auf, welche Details für einen guten Hundefriseur sprechen.

Punkt Nr. 1: Das Bauchgefühl von Herrchen oder Frauchen

Viele kennen die Situation von einem Besuch beim menschlichen Friseur. Sie betreten einen Salon und fühlen sich ab der ersten Sekunde wohl. Eigentlich gibt es keinen Grund, weshalb es sich hierbei nicht auch um ein Qualitätsmerkmal für einen Hundefriseur handeln sollte.

Wer als Frauchen oder Herrchen zum ersten Mal mit seinem Hund bei einem bestimmten Anbieter vorbeischaut, sich wohlfühlt und kein Problem damit hat, seinen Liebling in die Obhut des Friseurs zu geben, kann sich vergleichsweise sicher sein, die richtige Entscheidung zu treffen.

Ein positives Bauchgefühl dieser Art lässt sich häufig nicht näher beschreiben, kann jedoch dazu führen, dass aus einem Neukunden ein Stammkunde wird.

Zusatztipp: Trotz aller Begeisterung für einen bestimmten Friseur ist es selbstverständlich auch immer wichtig, die Reaktion des jeweiligen Hundes zu beobachten. So könnte es sein, dass dieser sich – warum auch immer – überhaupt nicht wohlfühlt. In diesem Fall wäre es sinnvoll, sich auf die Suche nach einem anderen Hundefriseur zu begeben.

Ergänzend sei an dieser Stelle erwähnt, dass es jedoch durchaus Hunde gibt, die auch den einfühlsamsten Hundefriseuren gegenüber skeptisch gegenüberstehen. In diesem Fall lohnt es sich eventuell, auf einen Anbieter zu setzen, der Hausbesuche anbietet. So profitiert das Tier davon, seinen geschützten Rahmen nicht verlassen zu müssen. Im Zusammenhang mit Tieren, die beim Hundefriseur regelmäßig in Panik verfallen, ist es sinnvoll, mit dem behandelnden Tierarzt zu sprechen und diesem das Problem zu schildern.

Punkt Nr. 2: Frauchen und Herrchen dürfen während der Behandlung dabei sein

Die gebotene Transparenz spielt auch im Zusammenhang mit Besuchen beim Hundefriseur eine wichtige Rolle. Daher ist es vielen Frauchen und Herrchen wichtig, während des Schneidens der Haare, des Shampoonierens und dem Rest der Behandlung dabei sein zu dürfen.

Leider zeigt der Alltag immer wieder, dass es durchaus Hundesalons gibt, in denen das Personal darauf besteht, die Besitzer der Tiere „auszuquartieren“. Häufig wird ein entsprechendes Vorgehen damit begründet, dass die Hunde ansonsten ablenkt wären, nicht stillhalten usw..

Demgegenüber steht die Meinung vieler Experten, dass sich Tiere sicherer fühlen, wenn Herrchen oder Frauchen vor Ort sind. Dies gilt nicht nur für den Hundefriseur, sondern selbstverständlich auch für andere Situationen, wie zum Beispiel beim Tierarzt.

Selbstverständlich gibt es jedoch auch Tiere, denen es absolut egal ist, ob ihre menschliche Bezugsperson vor Ort ist, wenn sie gerade eine Behandlung beim Friseur genießen. Jedes Herrchen/ Frauchen kennt seinen Hund natürlich am besten. Sollte das Tier keine Anzeichen von Stress zeigen und sollten alle einverstanden sein, spricht natürlich auch nichts dagegen, seine Wocheneinkäufe zu erledigen, während „Bello“ einen neuen Haarschnitt bekommt.

Punkt Nr. 3: Keine „fragwürdigen“ Methoden

Selbstverständlich gestaltet sich der Besuch beim Hundefriseur vor allem dann besonders unkompliziert, wenn die Tiere dazu bereit sind, mitzuarbeiten. Es wäre jedoch naiv, per se davon auszugehen, dass jedes Tier über einen Zeitraum von mehreren Minuten stillhält.

Exakt an dieser Stelle zeigt sich, warum es so wichtig ist, dass Hunde Friseure nicht nur kompetent sind, sondern auch mit einem hohen Maß an Geduld aufwarten. Hunde Friseure, die die Tiere während der Behandlung extrem kurz anbinden, um möglichst schnell ihre Arbeit verrichten zu können, sind definitiv nicht zu empfehlen.

Einerseits ist das Risiko, dass der Hund ein Trauma davonträgt und auch in Zukunft Angst vorm Friseur haben wird, vergleichsweise hoch. Zudem sollte auch die Gefahr einer Verletzung nicht unterschätzt werden. Viele Hunde, die sich nicht beziehungsweise nicht viel bewegen können, geraten in Panik. Vor allem dann, wenn es darum geht, den Bereich um die Augen freizuschneiden, braucht es jedoch ein ruhiges Händchen und einen Hund, der möglichst entspannt ist.

Dass Hunde beim Hundefriseur hin und wieder angeleint werden, ist jedoch normal. „Angeleint“ bedeutet in diesem Zusammenhang jedoch, dass sie immer noch dazu in der Lage sind, sich vergleichsweise frei zu bewegen. Ziel ist es lediglich, den Bewegungsradius ein wenig einzuschränken, um so unter anderem auch dafür zu sorgen, dass das Schneiden der Haare nicht allzu hektisch. Einfühlsame Hundefriseure werden jedoch im ersten Schritt alles versuchen, das Fell ihrer Kunden zu schneiden, wenn diese frei auf dem Behandlungstisch „Platz genommen“ haben.

Punkt Nr. 4: Positive Bewertungen über das Internet

Die Hundecommunity ist vergleichsweise gut vernetzt. Eigentlich reicht ein Blick in die sozialen Netzwerke, um zu erkennen, dass viele hier nicht müde werden, ihre Erfahrungen zu teilen.

Dies bedeutet unter anderem auch, dass es zahlreiche Hundebesitzer gibt, die über ihre Erlebnisse beim Hundefriseur sprechen. In diesem Zusammenhang sollte selbstverständlich immer im Hinterkopf behalten werden, dass es sich bei Bewertungen dieser Art und subjektive Meinungen handelt. Somit erklärt es sich von selbst, weshalb manche Rezensionen im kompletten Widerspruch zu anderen zu stehen scheinen.

Fest steht jedoch auch, das einschlägige Bewertungsplattformen viele praktische Hinweise darauf liefern können, durch welche Faktoren sich ein bestimmter Hundefriseur auszeichnet.

Vor allem dann, wenn die Bewertungen weitestgehend positiv sind und gegebenenfalls sogar eine hohe Weiterempfehlungsrate ins Auge sticht, könnte es sich lohnen, hier vorbeizuschauen. Aber: Auch eine Vielzahl an positiven Bewertungen stellt noch keine Garantie dafür dar, dass sich der eigene Hund im jeweiligen Salon wohlfühlt.

Hier sind – bis zu einem bestimmten Grad – auch Frauchen und Herrchen in der Pflicht. Sollte sich zeigen, dass das Tier bereits vor der Behandlung extrem gestresst ist, vor dem Friseur zurückweicht und auf „Waschen, Schneiden, Föhnen“ absolut keine Lust hat, ist es im Zweifel besser, das Ganze abzubrechen.

Gleichzeitig ist es jedoch auch unerlässlich, die jeweilige Situation individuell einzuschätzen. Wie bereits weiter oben erwähnt, kennen Herrchen und Frauchen ihr Tier am besten. Wer sich als menschlicher Begleiter zu früh geschlagen gibt und bereits auf kleinste Anzeichen mit einem Abbruch des Friseurbesuchs reagiert, könnte seinem Hund anerziehen, dass es lediglich ein Zögern braucht, um sich der jeweiligen Situation entziehen zu können. Einfühlsame Runde Friseure wissen selbstverständlich auch, wie sie ihre tierischen Gäste mit positiver Bestärkung gegebenenfalls „überreden“ können. Das bedeutet, dass es manchmal eben ein wenig mehr Zeit braucht, bis die Behandlung abgeschlossen ist, dass sich die Mühe jedoch lohnt. Details wie diese können häufig ebenfalls über die Bewertungen im Internet nachgelesen werden.

Punkt Nr. 5: Kein Standardprogramm

Kompetente und einfühlsame Hundefriseure wissen, dass jeder ihrer Kunden individuell ist. Während manche Tiere echte Wasserratten sind, haben andere durchaus Respekt vor dem kühlen Nass. Daher ist es wichtig, dass sich der jeweilige Dienstleister ausreichend Zeit nimmt, um seine Kunden kennenzulernen. In der Regel erfolgt dies auf der Basis eines kurzen Beratungsgesprächs.

Ein Detail, durch das sich ein empfehlenswerter Hundefriseur in jedem Fall auszeichnet, ist die gebotene Flexibilität. Das bedeutet, dass Herrchen und Frauchen die Möglichkeit haben, die Behandlung ihres Hundes individuell zu bestimmen.

Wenn sie beispielsweise wissen, dass ihr Tier zu Hause kein Problem damit hat, zu baden, beim Friseur Wasser gegenüber jedoch deutlich skeptischer eingestellt ist, sollte es möglich sein, „nur“ das Schneiden zu buchen. Verantwortungsbewussten Hundebesitzern geht es hier nicht nur um den Preis, sondern darum, ihr Tier möglichst wenig zu stressen und stattdessen dafür zu sorgen, dass der Besuch beim Hundefriseur von allen Beteiligten als positives Erlebnis wahrgenommen wird.

Punkt Nr. 6: Kennenlerntermine möglich

Wer hat eigentlich behauptet, dass bei einem Besuch beim Hundefriseur immer direkt eine Dienstleistung in Anspruch genommen werden müsste? Viele Hunde Friseure bieten ihren Erstkunden einen besonderen Service, indem sie einen Kennenlerntermin vereinbaren. Hier haben dann sowohl Frauchen beziehungsweise Herrchen als auch Hund die Chance, den Salon kennenzulernen, ohne dass das Tier direkt behandelt werden müsste.

Wie lang ein solcher kennenlernen Termin dauert, ist von Salon zu Salon unterschiedlich. Wichtig ist es in jedem Fall, dass die Besucher die Möglichkeit haben, Rückfragen zu stellen. Und selbstverständlich sorgt es für ein gutes Gefühl, wenn der jeweilige Hundefriseur kein Problem damit hat, transparent auf alles zu antworten.

Punkt Nr. 7: Ein grundlegendes Interesse am Tier

Verantwortungsvollen Hundefriseuren geht es definitiv nicht nur darum, das Fell zu waschen und zu schneiden. Vielmehr zeichnet sich ein kompetenter Dienstleister auch durch einen Blick über den Tellerrand aus.

Vor allem Menschen, die vor Kurzem ihren ersten Hund bei sich aufgenommen haben, dürfte es freuen, wenn sie von ihrem Hundefriseur beispielsweise darauf hingewiesen werden, wie wichtig es ist, in regelmäßigen Abständen die Haare zwischen den Ballen zu schneiden und/ oder die Länge der Krallen zu überprüfen. Nicht nur beim Friseur, sondern auch regelmäßig zuhause.

Wer es hier schafft, seine Kunden entsprechend zu sensibilisieren, hilft unter anderem dabei, Beschwerden rund um Schmerzen im Bewegungsapparat und einem etwaigen Parasitenbefall bestmöglich vorzubeugen.

Im Idealfall müssen Hundebesitzer den Dienstleister ihrer Wahl nicht auf Zusatzleistungen diese Art hinweisen. Für viele gehört ein klassischer Rundum-Check zum Standard.

Was kostet ein Besuch bei einem guten Hundefriseur?

Aufgrund der Tatsache, dass jeder Hundefriseur seine Preise selbst macht, ist es schlicht nicht möglich, hier von Standards zu sprechen. Wie teuer (oder wie günstig) ein Besuch beim Hundefriseur ausfällt, ist unter anderem vom Pflegeaufwand, aber auch von der Größe der entsprechenden Rasse abhängig.

Oder anders: Dafür, dass die Preise für die Fellpflege eines Yorkshire Terriers wahrscheinlich niedriger sind als die Preise, die für die Fellpflege eines großen Schäferhundes aufgerufen werden, dürfte jeder Verständnis haben.

Für das Haareschneiden (inklusive Waschen) bei großen Hunden sollten Besitzer mit durchschnittlich etwa 70 Euro kalkulieren. Dieselbe Behandlung bei einem kleinen Hund schlägt mit etwa 40 Euro zu Buche. Ausreißer nach oben oder unten gibt es natürlich immer.

Wie kann man seinem Hund den Besuch beim Hundefriseur erleichtern?

Wie bereits erwähnt bieten viele Hundefriseure in der heutigen Zeit die Möglichkeit eines zwanglosen Kennenlernens. Aber: Auch bereits zuhause und in den eigenen vier Wänden ist es möglich, Stress aus der Situation im Salon zu nehmen.

So sollte der Hund am besten schon frühzeitig daran gewöhnt werden, dass sich ihm jemand mit einer Schere oder einem Rasierapparat nähert. Zudem schadet es in der Regel nicht, auch das Annähern an ungewohnte stellen, zum Beispiel an den Ohren oder an den Ballen, zu trainieren.

Besonders wichtig ist es in diesem Zusammenhang, auch als Frauchen oder Herrchen an sich selbst zu arbeiten. Denn: Wenn die menschliche Bezugsperson unruhig ist, überträgt sich dies oft auch auf den Hund. In diesem Fall hätte es der Hundefriseur noch schwerer, sich dem Tier zu nähern.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass vor allem die Tiere, die in ihrem Wesen vergleichsweise offen sind und beispielsweise in der Vergangenheit auch viel Kontakt zu Fremden hatten, meist auch kein Problem damit haben, sich dem Hundefriseur anzuvertrauen. Und wer bedenkt, dass manche Rassen, wie zum Beispiel der Pudel oder der Shih Tzu ohnehin alle sechs Wochen zum Friseur müssen, bemerkt schnell, dass diese Person schnell zu einem festen Bestandteil des (Hunde-) Lebens werden kann. Im Idealfall wächst das Vertrauen mit jedem Besuch weiter. Dies gilt natürlich vor allem dann, wenn Herrchen oder Frauchen großen Wert darauf legt, dass ihr Liebling immer nur von einem ganz bestimmten Hundefriseur behandelt wird. So gut wie jeder braucht immerhin seine Konstanten im Leben.

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