Es ist eine heikle Frage, aber viele Menschen in China werden gefragt, ob die Chinesen wirklich Hunde essen.
Ja. Insgesamt werden in China jährlich etwa 10 bis 20 Millionen Hunde zum Verzehr getötet. Damit ist das Land der weltweit größte Konsument von Hundefleisch.
Bei einer Minderheit von Chinesen im Süden Chinas (Provinz Guangdong und Guangxi) ist es üblich, Hundefleisch in Restaurants zu finden, wo Hunde auf Farmen zum Verzehr aufgezogen werden. In dem Ort namens Yulin gibt es sogar jedes Jahr das Hundefleischfestival.
Die grausame Veranstaltung findet jedes Jahr im Juni statt, aber immer mehr Aktivisten finden sich zusammen und machen Druck gegen das Festival.
Die Praxis des Verzehrens von Hunden in China lässt sich bis etwa 1700 v. Chr. zurückverfolgen. Es begann wohl im Norden des alten Chinas. Dort hatten Hunde verschiedene Funktionen in einem Haushalt ausgeübt: Sie konnten das Bauernhaus bewachen, sie konnten andere Tiere hüten und jagen, aber sie konnten auch zum Fressen geschlachtet werden.
Es wird vermutet, dass Hunde in Südchina als Fleischquelle domestiziert (auf dem Bauernhof großgezogen) wurden.
Darüber hinaus galten Hunde und Hundefleisch als wichtige Opfergaben für die Ahnen und als Opfergaben für die Götter.
Es soll medizinische Eigenschaften haben und ist besonders in den Wintermonaten in Nordchina beliebt, da angenommen wird, dass es die Körpertemperatur nach dem Verzehr erhöht und die Wärme fördert. Historische Aufzeichnungen haben gezeigt, dass in Zeiten der Nahrungsmittelknappheit (wie in Kriegszeiten) auch Hunde als Notnahrungsquelle verzehrt werden können.
Mit der Popularisierung des Buddhismus (10. Jahrhundert) begannen die Menschen zu glauben, dass das Töten von Hunden aufgrund der Loyalität, die diese Tiere gegenüber ihren Besitzern zeigen, schlechtes Karma verursachte.
Obwohl in der traditionellen chinesischen Medizin angenommen wird, dass Hundefleisch gesundheitliche Vorteile hat und im Winter für Wärme sorgt.
Während der Kulturrevolution verbot Mao Zedong das Aufziehen von Hunden als „bürgerlichen Zeitvertreib“ und während der großen Hungersnot aßen die Bauern ihr Fleisch, genau wie jedes Tier, an das sie ihre Hände legen konnten.
In den 90er Jahren wurden in den chinesischen Städten erstmals Hunde gesehen. Es gibt aber in China immer weniger Menschen, die Hundefleisch essen wollen. Das einzige „große Ereignis“, das für seinen Verzehr wirbt, ist das oben erwähnte Litschi- und Hundefleischfestival.
Auch wenn es immer mehr Widerstand gegen das Essen von Hunden in China gibt, ist der Glaube, dass Hundefleisch lecker und gesund ist, in der chinesische Kultur tief verwurzelt.
Dennoch gibt es in China einen klaren Trend gegen das Hundeessen. Laut einer Umfrage sind 62% der Chinesen der Meinung, dass das Hundefleischfestival in Yulin eine Schande für China bedeutet. Will heißen das doch eine Mehrzahl der Einwohner gegen den Verzehr von Hundefleisch ist.
– Es gibt einen alten chinesischen Spruch, der besagt:
“ Alles mit zwei Beinen ist essbar, außer deine Eltern, ebenso alles mit vier Beinen, außer dem Bett.“
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