Ein gesunder Hund ist aufmerksam und interessiert sich für seine Umgebung. Die Augen sollten klar und glänzend sein ohne Augenausfluss. Auch das Fell sollte glänzend und nicht schuppig oder stumpf erscheinen, der einsehbare Teil der Ohrmuschel darf keinen Ausfluss aufweisen.
Die sichtbaren Schleimhäute müssen glänzend und feucht, die unpigmentierten Teile rosafarben erscheinen. Die Bewegungsabläufe sowie Stellung der Gliedmaßen sollen „normal“ sein, das Gebiss vollständig und ebenfalls frei von Fehlstellungen.
Ausführliche Merkmale eines gesunden Hundes:
1. Frischer Atem
Ein gesunder Mund ist das Tor zu einem gesunden Haustier. Relativ sauber riechender Atem und saubere Zähne ohne Zahnsteinbildung sind Zeichen für eine gute Gesundheit.
Wenn Ihr Hund an Gingivitis (auch Zahnfleischentzündung genannt) oder Parodontitis leidet, kann dies letztendlich lebenswichtige Organe betreffen und zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Parodontitis ist eine Erkrankung der Stützstrukturen der Zähne (Knochen, Bänder usw.) und ist die Hauptursache für Zahnverlust bei Haustieren. Es wird durch die Anhäufung von Nahrung, Plaque und Zahnstein in den Zwischenräumen zwischen dem Zahnfleisch und dem unteren Teil des Zahns verursacht.
Ein gesunder Hund hat bei routinemäßige Zahnpflege auch keine Probleme.
2. Glänzendes, sauberes Fell
Alle gesunde Haustiere haben in der Regel ein glänzendes, sauberes Fell, das durch natürliche Öle und Schuppen entsteht. Ein gesundes Hund muss nicht regelmäßig gebadet werden, es sei denn, Ihr Vierbeiner hat sich im Dreck gewälzt und ist schmutzig geworden.
Wenn Ihr Hund häufig leckt, kaut oder kratzt, kann dies ein Zeichen für Hautreizungen, Hautallergien, Insektenstiche oder Flöhe sein. Dies ist auch ein Zeichen dafür, dass es Ihrem Hund unangenehm ist.
3. Gleichmäßiges [Mager]-Gewicht
Fettleibigkeit bei Haustieren ist für Tierärzte ein wichtiges Gesundheitsproblem – übermäßiges Gewicht verursacht bei Hunden dieselben Probleme wie bei Menschen wie Diabetes, Herz- und Lungenerkrankungen, Knochen- und Gelenkerkrankungen, Hauterkrankungen und verschiedene Arten von Krebs.
Wenn Sie bemerken, dass Ihr Hund spürbar abgenommen hat, wird eine Untersuchung empfohlen, da dies auch ein Zeichen für ein Gesundheitsproblem sein kann.
Ihr Hund sollte ein konstant mageres Gewicht haben, das sich nicht wesentlich ändert. Haustiere benötigen ebenfalls eine Portionskontrolle, wenn es um Mahlzeiten und Leckereien geht. Besprechen Sie den idealen Ernährungsplan Ihres Hundes mit Ihrem Tierarzt, um ein gesundes Haustier zu erhalten.
4. Regelmäßiger Blasen- und Stuhlgang
Woher wissen Sie, ob Ihr Hund Bauchschmerzen hat? Schauen Sie sich seinen Kot an. Bei einem gesunden Stuhlgang ist nichts zu sehen von Blut, Schleim, Würmer, Eier, eine kreideweiße Verfärbung, ein schwarzes, teeriges Aussehen, ein fettiger Belag oder Durchfall.
Wenn Sie eine Änderung bemerken, kann dies auf eine Ernährungsumstellung, Stress, Allergien, Parasiten, bakterielle Infektion, Virusinfektion, Aufnahme einer toxischen Substanz, Pankreatitis, Krebs, entzündliche Darmerkrankung, Kolitis oder eine Obstruktion zurückzuführen sein.
Die Farbe des Urins Ihres Hundes ist wichtig: Wenn der Urin Ihres Hundes die Farbe von transparentem Gelb hat (Strohgelb, Hellgold, Bernstein, klares Gelb), ist dies ein Zeichen für eine gute Gesundheit.
Dunkles oder helles Gelb kann ein Zeichen für Dehydration sein. Orange ist in der Regel mit Gelbsucht oder Ikterus, Gallenblasenproblemen, Pankreasbeschwerden, schwerer Dehydration, Lebererkrankungen oder geschädigten Blutzellen verbunden.
Wenn der Urin Ihres Hundes rot, rosa oder trüb ist, kann dies ein Zeichen für eine Harnwegsinfektion, Blasenentzündung, Gerinnungskrankheiten, Trauma oder Krebs sein. Wenn Ihr Hund im Haus pinkelt oder von einem gewöhnlichen Routine abweicht, kann dies auch ein Anzeichen für gesundheitliche Probleme sein. Eine Überprüfung wird für weitere Tests dringend empfohlen.
5. Warnung, engagiertes Interesse
Ein gesunder Hund ist bestrebt, Zeit mit der Familie zu verbringen, Sie an der Tür zu begrüßen, zum Spielen zu Ihnen zu kommen, zu beobachten und mit Interesse zu beobachten.
Wenn Ihr Hund plötzlich Zeit alleine verbringt, sich löst oder mehr schläft, könnte dies ein Zeichen für ein Gesundheitsproblem sein. Verhaltensänderungen sind einer der Hauptgründe, warum Tierhalter feststellen, dass etwas mit ihren Begleitern nicht stimmt. Achten Sie auf Änderungen und vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Tierarzt.
6. Saubere, geruchsfreie Ohren
Ein weiteres Zeichen für eine gute Gesundheit bei Hunden sind saubere Ohren: keine wachsartige Anhäufung, kein Ausfluss und kein stechender oder moschusartiger Geruch.
Es ist normal, dass die Ohren von Hunden schmutzig werden. Daher wird eine regelmäßige Reinigung empfohlen. Saubere Ohren tragen auch zur Aufrechterhaltung der normalen Körpertemperatur bei, indem sie Wärme ausstrahlen.
Ein verräterisches Zeichen, dass Ihr Hund eine Ohrenentzündung hat: stinkende Ohren, manchmal nach Hefe riechend. Vereinbaren Sie eine Untersuchung mit Ihrem Tierarzt, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund an einer Ohrenentzündung leidet. Häufige Symptome neben dem Geruch und der wachsartigen Anhäufung sind Kopfschütteln und Pfoten am Ohr.
Wenn Sie Fragen zur Gesundheit Ihres Hundes haben oder befürchten, dass ein Problem vorliegt, wenden Sie sich sofort an Ihren Tierarzt. Denken Sie daran: Ihr Hund kann Ihnen nicht immer sagen, wenn etwas nicht stimmt. Wenn Sie ein Zeichen sehen, bei dem Sie die Gesundheit Ihres Haustieres in Frage stellen, zögern Sie nicht, eine Untersuchung zu vereinbaren.
Normalwerte beim Hund im Ruhestand
Herzfrequenz (Schlägel/Mlnute) | (70 —) 80—100 ( große Hunde) 90 – 12 ( kleine Hunde) |
Atemfrequenz (Atemzüge/Minute) | 2o — 30 (große Hunde) 3o—5o (kleine Hunde) |
Körpertemperatur in Celsius | 37,8 — 39 |
Farbe der Schlelm- häute, Aussehen | rosa, glänzend, feucht |
Kapillare Rück- füllung (Sekunden) | 1-2 |
Prophylaxe
Das Wort Prophylaxe steht für vorbeugende Maßnahmen. Das können Impfungen oder Wurmkuren, Floh- und Zeckenschutzbehandlungen sein, aber auch vorbeugende Untersuchungen. Auch gibt es spezielle Tests, um vorhandene Erbkrankheiien festzustellen.
Schutzimpfungen
Impfungen dienen dazu, Einzeltiere vor lnfektionen zu schützen und Epidemien zu verhindern. Es geht dabei um Infektionskrankheiten wie Parvovirose (Katzenseuche) oder Staupe, d. h. kaum behandelbare und oftmals tödliche Tierseuchen, aber auch um Zoonosen (= auf den Menschen übertragbare Erkrankungen) wie Tollwut oder Leptospirose.
Bei gesunden Hunden
Wichtig ist es, dass nur gesunde und parasitenfreie (bei vorheriger Entwurmung oder Kotuntersuchung) Tiere zur Impfung kommen‚ damit das Immunsystem des Hundes Antikörper bilden kann. |
Grundimmunisierung
Die Grundimmunisierung beinhaltet die wichtigsten Impfungen während der ersten 2 Lebensjahre. Hier wird durch mehrere dicht aufeinander folgende Impfungen der Grundstein für einen wirksamen Impfschutz gelegt, der später nur noch jährlich bzw. in mehrjährigen Intervallen erneuert werden muss.
Weitere mögliche Impfungen
Bordetella Bronchiseptica
Gegen diesen, am sogenannten „Zwingerhusterikomplex“ beteiligten Erreger gibt es in Deutschland intranasale (: in die Nase zu träufelnde)
Impfistoffe, allein oder in Kombination mit dem callinen Parainfluenzavirus (s. u.).
Besonders vor einem Zwingeraufenthait‚ dem Besuch der Hundeschule etc, ist die Impfung ratsam. Die Impfung sollte (ab einem Alter von 2 bis 8 Wochen) mindestens 1 Woche vor dem erwarteten Kontakt erfolgen.
Canines Parainfluenzavirus
Ebenfalls am „Zwingerhustenkomplex“ beteiligt: Impfung 4 Wochen vor einem zu erwartenden Kontakt. Erstimpfung mit 8 Wochen, eine Auffrischung 3 bis 4Wochen später.
Borreliose
Diese Impfung schützt nicht gegen alle in Deutschland verbreiteten Borrelienarten und bietet somit keinen sicheren Schutz. Schützen Sie Ihren Hund gegen die Überträger (Zecken!) Grundimmunisierung ab einem Alter von 12 Wochen: Zweimalig im Abstand von 3 bis 5 Wochen, gefolgt von einer dritten Impfung nach 6 Monaten, dann eine jährliche
Wiederholungsimpfung; Ideal kurz vor Beginn der Zeckensaison.
Individueller Impfschutz
Die bisher durchgeführte, jährliche Kombinationsimpfung nach starren Mustern ist inzwischen überholt. Stattdessen sollte ein jährliches Impfgespräch zusammen mit einer
Ailgemeinuntersuchung angestrebt werden. In dessen Verlauf ein individuelles Impfschema je nach Haitungsumsiänden und Lebensstil besprochen wird. Zudem kann über sonstige, vorbeugende Maßnahmen z.B. gegen Parasiten entschieden werden.
Empfohlene Schutzimpfungen
Im Alter von | Impfung gegen |
8 Lebenswochen | Staupe, ansteckende Leberentzündung (HCC). Parvovirose, Leptospirose |
12 Lebenswochen | Staupe‚ HCC, Parvovirose, Leptospirose‚ Tollwut |
16 Lebenswochen | Staupe, Parvovirose, Tollwut |
15 Lebenswochen | Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose‚ Tollwut |
Wiederholungsimpfung | |
Tollwut | Auffrischung (in der Regel 3 Jahre) |
Staupe‚ Parvovirose | Wiederholungsimpfungen alle 3 Jahre |
Leptospirose | Wiederholungsimpfung jährlich |
Wurmkuren
Je nach Alter des Hundes oder auch in Abhängigkeit von Lebensraum und Funktion sollte regelmäßig entwurmt werden. Eine verabreichte Wurmkur zielt darauf ab, im Magendarmtrakt des Hundes vorhandene Würmer und Larven abzutöten. Sie bietet keinen vorbeugenden Schutz etwa wie eine Impfung. Es stehen allerdings auch sogenannte ,,Spot»on-Präperate“ zur Verfügung, die den Hund für einen längeren Zeitraum (ca.1 Monat) vor Wurmbefall schützen. Diese sind für Familien mit Kleinkindern empfehlenswert.
Kotprobe nehmen
Eine Alternative zur prophylaktischen Verabreichung von Entwurmungspräparaten besteht in einer einfachen, parasitologischen Kotuntersuchung. Hierbei wird im Idealfall Mischkot von drei aufeinander folgenden Tagen mikroskopisch auf das Vorhandensein von Wurmeiern oder Zysten untersucht.
So lässt sich relativ sicher das Vorhandensein geschlechtsreifer Würmer im Darm des Hundes feststellen bzw. ausschließen.
Häufigkeit
Grundsätzlich ist zu enmpfehlen dass, eine Kotuntersuchung beim Welpen (beispielsweise bei der Anschaffung), sowie einmal jährlich beim ausgewachsenen Hund, um gegebenenfalls durch
Standardentwurmungspräparate nicht abgedeckte Darmparasiten aufzuzeigen. Sonst sollten Welpen in der 2. 4.6. 8. sowie 12. Lebenswoche mit einem Standard-Enbwurmungspräparat behandelt werden. ( eher mehr bei ausgewachsenen Hunden).
Ein reiner Leinenhund ist wahrscheinlich mit einer Entwurmungsbehandlung jährlich ausreichen versorgt. Ein Hund der unkontrolliert „stromert“, sowie Jagdhunde oder Hunde in Familien mit Kleinkindern, sollten mindestens dreimal im Jahr entwurmt werden.
Gegen Rundwümer existieren eine Reihe von permanent wirksamen (Spot-on-) Präparaten zum Auftagen auf die Haut.
Flöhe und Zecken
Ektoparasiten sind Organismen, die an der Außenseite eines Tieres leben. Zecken sind ziemlich häufige Ektoparasiten bei Hunden. Wie oft Sie Zecken an Ihrem Hund sehen und wie schwer ein Zeckenbefall sein wird, hängt von der Region des Landes ab, in dem Sie leben, der Jahreszeit (Zeckenaktivität variiert bei warmem und kaltem Wetter), den Gewohnheiten Ihres Hundes und wie und wann Sie Zeckenbekämpfungsmittel anwenden.
Zum Schutz vor Flöhen, Zecken und anderen Stechinsekten steht eine Vielzahl an Präparaten (Halsbänder, „Spot-on-Präparate“ usw.) zur Verfügung. Leider sind nicht alle im freien Handel erhältlichen Produkte harmlos bzw. wirksam. Beraten Sie sich je nach Saison, Wohnort oder Reiseziel mit lhrem Tierarzt.
,,Reisekrankheiten“
Auch gegen einige ,,Reisekrankheiten“, (Herzwurmbefall, ,,Hundemalaria“ etc), die dank Klimawandel und Ferntourismus zum Teil auch schon in unseren Breiten auftreten, gibt es vorbeugende Präparate. Erkundigen Sie sich diesbezüglich in Ihrer Tierarztpraxis.
[…] es oft viele leere Kalorien. Eine getreidefreie Ernährung basiert stattdessen auf Proteinen und gesunden Fetten und hilft dem Hund dabei, sich länger satt zu […]